Die “Crocifisso” – Kirche

Der heutige Name der Kirche “S. M. della Pietà” kommt von dem hölzernen Kreuz, das am Ende des 19. Jahrhundert, aus der S. Benedetto Kirche kommend, dorthin gebracht wurde; dieses Kreuz ist mit der Legend von Pietro Barliario verbunden: der Christus dieses Kreuzes neigt das Haupt dem reuigen Alchimisten zu und öffnet dabei die Augen.

Die Tafel stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts und ist wegen ihres bizantinisierenden Einflusses kostbar: durch einen Brand verunstaltet, wurde sie vor kurzem restauriert und ist im “Museo Diocesano” aufbewahrt.

Die Kirche stammt aus dem 10. – 11. Jahrhundert aber es gab viele Hypothesen, die hinter dem ganzen Bauwerk ein Kloster vermuten. Es wurde festgestellt, daß das Erdgeschoss mit der Oberkirche durch einen Säulengang verbunden war.

Die Fassade, deren ursprüngliches Aussehen verändert wurde, hat drei Portale, die den Innenschiffen entsprechen, ein mittleres rundes Fenster oberhalb der 7 Monophoren und dann ein huttenformiges Dach.

Ein moderner Glockenturm schlisst rechts die Fassade ab. Da die ehemaligen barocken Bauteile nicht mehr vorhanden sind, hat der vorliegende Platz ein neues Gesicht bekommen. Dort wurde der sogenannte Crocifisso – Markt abgehalten, der heute dagegen in der Nähe des “Arechi”-Sportplatzes stattfindet; man hofft aber, daß in Zukunft seine Stände wieder die Altstadt beleben können. Die Seite, die auf via Mercanti geht, weist ursprüngliche Mauerreste mit Monophoren aus gelbem und grauem Tuffstein auf.

Zur Zeit wird eine Restaurierung durchgeführt, durch die man die ursprüngliche Struktur ans Tageslicht zu bringen hofft.

Im Inneren führen die Säulen, die die Kirchenschiffe unterteilen, zu drei Apsiden; in der mittleren befindet sich ein Mosaik, das die sich in der Krypta befindlichen Fresken reproduziert.

Zu Füßen des Altars, in der rechten Apsis, kann man Fresken aus dem XVI und XVII Jahrhundert bewundern; in der Mitte befindet sich die Heilige Jungfrau Paolina, seitlich die Märtyrer Clemente und Cassiano mit ihren Reliquien.

Vom rechten Schiff aus kommt man in die Krypta, die aus dem 8. Jahrhundert stammt und dieselbe aber verkleinerte Struktur der überliegende Kirche aufweist. In der Krypta, die in den 50. Jahren restauriert wurde, befinden sich die kostbaren Fresken mit der Kreuzigungsszene aus dem 13. Jahrhundert.

In der Mitte hängt der leidende Christus am Kreuz; zu seinen Füßen, die durch einen einzigen Nagel befestigt sind, befinden sich zwei Soldaten, von denen einer mit der Lanze die Brust durchbohrt. Links sieht man die Madonna, Magdalena und Maria von Cleofe, rechts S. Johannes, Joseph aus Arimatea und Nikodemus.

Im Hintergrund schweben vier Engel, von denen zwei das göttliche Blut im goldenen Schalen auffangen. Das Fresko in der rechten Apsis zeigt ein Triptychon mit Heiligen.